Forschungs- und Lehrprofil
Research and Teaching Profile in English.
Aktuelle Forschung und Lehre: TTRPGs / Analog Game Studies
Kulturwissenschaftliche Perspektive
Ausgangspunkt meiner Arbeit ist eine breite kulturwissenschaftliche Perspektive. Kulturwissenschaftliches Denken und Arbeiten besteht darin, an ein Material in Anwendung einer souverän beherrschten Fähigkeit möglichst präzise Fragen unter Verwendung theoretischer Begriffe zu stellen. Die grundlegende Perspektive der Kulturwissenschaft ist daher die einer Einbettung konkreter Fragestellungen in ein „Netzwerk von Begriffsbezügen“ (Mohn 2016, 143). Über solche wissenschaftlichen Begriffe, die nicht als Realdefinitionen, sondern als „heuristische Suchbegriffe“ zu verstehen sind, werden „relationale begriffliche Versuchsanordnungen“ kreiert (Mohn 2016, 143). Bezogen sind diese auf eine „politische Perspektive“ die Kultur als „Feld von Machtbeziehungen“ versteht, in welchem soziale Identitäten (race, class, gender/sexuality, religion, etc.) intersektional sowie konfliktuell verhandelt und immer wieder hegemonial fixiert werden (vgl. Marchart 2018, 16).
In den letzten Jahren habe ich verschiedentlich allgemeine Forschungsbeiträge zu Fragen der kulturwissenschaftlichen Theorie und Methode publiziert: zur Übersetzungsproblematik (Hermann 2015b; 2016a), zur Vielfalt kulturwissenschaftlicher Theoriebildung (Hermann 2018b; 2022a), zum Vergleich (Winnebeck/Sutter/Hermann/Antweiler/Conermann 2021), zur Weltgesellschaftstheorie (Hermann 2021a; Forthcoming b) sowie dem Insider/Outsider-Problem (Hermann/Priester 2020). In der Lehre liegt diese kulturwissenschaftliche Perspektive meinen Unterrichtskonzepten zugrunde und wird konkret thematisiert in Lehrveranstaltungen wie „Religions- und Kulturvergleich“, „Fiktion und Religion“ oder „Religionssoziologie und vielfältige Säkularitäten“.
Globale Religionsgeschichte
In religionswissenschaftlicher Hinsicht richtet sich die Forschungstätigkeit der Professur für Religion und Gesellschaft primär auf die Erforschung der globalen Religionsgeschichte. Dieser Ansatz, der ca. seit den späten 2000er Jahren von unterschiedlicher Seite aus entwickelt wurde (Kollmar-Paulenz 2007, 2013; Hermann 2011, Bergunder 2012; Maltese/Strube 2021) verbindet kulturwissenschaftliche, post-strukturalistische, soziologische und postkoloniale Ansätze zu einer Neubestimmung des Selbstverständnisses der Religionswissenschaft. Ich selbst habe in den letzten 10 Jahren u.a. im Anschluss an die soziologische Systemtheorie (Hermann 2011; 2016), eine post-strukturalistische Perspektive auf die Übersetzungsproblematik (Hermann 2016) und die kulturwissenschaftliche Religionswissenschaft Burkhard Gladigows (Hermann 2021) zu diesem Projekt beigetragen. Meine Monographie zu Unterscheidungen der Religion versucht, Vorschläge zur Bearbeitung grundlegender Probleme einer globalen Religionsgeschichte zu liefern (Hermann 2015).
In diesem Zusammenhang arbeite ich gegenwärtig an folgenden Projekten und Forschungsinitiativen:
Religionsgeschichte Süd- und Südostasiens im 19. und 20. Jahrhundert (mit Fokus auf Sri Lanka, Thailand und die Philippinen)
Aus der Perspektive einer globalen Religionsgeschichte habe ich zu ‚Religion‘ als globaler Kategorie und dem Verhältnis von Religion und Wissenschaft in Thailand, auf Sri Lanka, und auf den Philippinen publiziert (Hermann 2011, 2013, 2015a, 2015c; Streicher/Hermann 2019). Ein von mir geleitetes DFG-Projekt zu „Unabhängige katholische Bewegungen im Asien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts“ (2016–2021) hat die Bedeutung von Süd-Süd Kontakten zwischen unabhängigen katholischen Bewegungen auf den Philippinen und Sri Lanka herausgestellt sowie deren Orientierung an einer globalen kolonialen Öffentlichkeit (Hermann 2016c, 2021b). Eine aus dem Projekt entstandene Monographie (Jiang 2022 [im Druck]) stellt zum ersten Mal im Detail die Geschichte der unabhängigen Katholiken auf Sri Lanka im 19. und frühen 20. Jahrhundert dar.Übersetzung als Theorieproblem einer globalen Religionsgeschichte
Aufbauend auf den Projekten der letzten Jahre sowie einigen rezenten Abschlussarbeiten konzipieren wir gegenwärtig ein DFG-Projekt (Sachmittelbeihilfe) zur Übersetzung als Theorieproblem einer globalen Religionsgeschichte anhand von empirischen Studien zu Buddhismus, Christentum und Hinduismus auf Sri Lanka um 1900. Im Zentrum steht u.a. die Übersetzungsarbeit des Bhikkhu Nyānatiloka Mahāthera (Anton Walther Florus Gueth).Zeitschriften als Medium der globalen Religionsgeschichte, ca. 1830–1940
Ausgangspunkt ist die These, dass die Zeitschrift das entscheidende Medium der globalen Religionsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ist und den medialen Rahmen für eine Etablierung von ‚Religion‘ als globaler Kategorie bildet (vgl. u.a. Koschorke/Hermann 2018). Eine DFG-Forschungsgruppe („Periodicals as Media of Global Religious History in the 19th and 20th Centuries“, u.a. mit Prof. Dr. Michael Bergunder [Heidelberg]; geplante Einreichung der Skizze Ende 2022) soll hierzu Grundlagenforschung durchführen und eine möglichst umfassende Datenbank von digitalisierten Zeitschrift anlegen / diese selbst digitalisieren. Besonders das Verhältnis von Religion und Wissenschaft stellt einen zentralen Aspekt dieser globalen Religionsgeschichte dar, und wird weltweit in Zeitschriften verhandelt. Dieser Diskurs soll vorrangig rekonstruiert werden.
Ein weiteres geplantes SNF- und DFG-Projekt zu „Alternativreligiösen Zeitschriften im deutschsprachigen Raum, 1850–1950“ (in Kooperation mit Prof. Dr. Jürgen Mohn [Basel] und Dr. Stephanie Gripentrog-Schedel [Kiel]) soll sich mit deutschsprachigen religiösen und weltanschaulichen Zeitschriften im Kontext der Europäischen Religionsgeschichte zwischen 1830–1945 befassen. Im Zentrum stehen zunächst Rezeption und frühe Zeitschriften des Buddhismus (Prof. Mohn), esoterische und okkultistische Zeitschriften (Dr. Gripentrog-Schedel), sowie freireligiöse, freidenkerische und nichtreligiöse Periodika (Prof. Hermann). Die Rolle des Mediums „Zeitschrift“ für die Herausbildung alternativer religiöser Milieus in Europa soll umfassend und vergleichend in den Blick genommen werden.Verstetigung eines wiss. Netzwerks und Publikation eines Handbuchs zur philippinischen Religionsgeschichte: New Perspectives on Religion in the Philippines (2015–2023)
The Philippines has always been a crossroads of diverse religious encounters: between indigenous religions, Islam, Iberian and American Catholicism, Protestantism, indigenous Christian and non-Christian traditions, as well as various Charismatic movements. At the same time, it has been a marginal space, at the geographical margin of Asia and the intellectual margins of scholarship on religion in Southeast Asia and the study of Christianity and Islam. The network has established a space at the American Academy of Religion (AAR) for presenting and discussing innovative research on religion in the Philippines and incorporate new perspectives in the study of its religious history. It will contribute to understanding the Philippines not as a marginal space, but as an important node in a global history of transregional and transcontinental religious interactions. Building on the AAR seminar (which ran from 2015 to 2019), the project now has a clear goal: publishing an extensive edited volume on New Perspectives on Religion in the Philippines – where no such volume currently exists.
Neben dieser im engeren Sinne religionswissenschaftlichen Forschungs- und Lehrtätigkeit arbeite ich in unterschiedlicher Intensität an folgenden inter- und transdisziplinären Themen:
Geschichte und Gegenwart dokumentarischer Medien
Ich arbeite in Forschung und Lehre zu dokumentarischen Medien, insbesondere zum Dokumentarfilm als non-fiktionalem Medium. Diese theoretische, empirische und zum Teil praktische Forschungsarbeit interessiert sich für Theorien des Dokumentarischen und des Dokumentarfilms zwischen Zeugenschaft und visueller Evidenz, für den Einsatz dokumentarischer Medien in religiösen Kontexten und für Film und Video als wissenschaftliche Medien. Besonders interessiere ich mich dabei für die Geschichte von Religion in der Moderne unter der Perspektive einer Technologie- und Mediengeschichte. In der Lehre habe ich in den letzen Jahren Seminare zur Mediengeschichte des Dokumentarfilms, dem Dokumentarfilm zwischen Immersion und Dekonstruktion, Fakt und Fiktion im Dokumentarfilm, Dokumentarfilmen zum Holocaust, dem Dokumentarischen als Kulturtechnik und dem Dokumentarfilm als Medium von Gesellschaftskritik unterrichtet.
Buchprojekt: Religious Evidences: Audiovisual Media, the Non-Fictional, and the Production of the Religious Real [Arbeitstitel]
In diesem Projekt zur Bedeutung dokumentarischer Medien für die Religionstheorie und die moderne Religionsgeschichte befasse ich mich mit audio-visuellen Medien, besonders der Fotographie als religiösem Massenmedium in der ersten Hälfte und dem Bewegtbild als religiösem Massenmedium in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es geht mir hier darum, welche Bedeutung der Verfügbarkeit von technischen Reproduktionsmedien mit einem Anspruch auf „dokumentarische“ und „authentische“ Repräsentation von Ton, Bild und Film im Kontext des religiösen Felds zukommt. Der religiöse Einsatz audio-visueller Medien in der Moderne soll so im Vergleich mit, aber auch in der Kontinuität und Diskontinuität zu anderen und früheren religiösen Medienpraktiken analysiert werden. Dies soll über eine dreifache analytische Perspektive erforscht werden: über eine Analyse religiöser Medienprodukte inklusive ihres Produktions- und Distributionsprozesses, über Untersuchungen ihrer Präsentation in religiösen und rituellen Settings sowie über Medienrezeptionsstudien. Ich konzentriere mich hierbei in Fortsetzung einer Studie zu evangelikal-charismatischen Dokumentarfilmen und deren Rezeption während einer religiösen Film-Screening Tour 2012 auf die Rolle des „Dokumentarischen“ in der gegenwärtigen Religionslandschaft. Neben empirischen Studien soll der Schwerpunkt auf einer kontrastiven Lektüre des theoretischen Diskurses zum Dokumentarfilm und der religionstheoretischen Tradition liegen. Publizierte Vorarbeiten liegen vor in Hermann 2016b, 2017, 2019b, 2022b und Hermann/Lokshina 2019.Asymmetric Dependency in Historical and Contemporary Documentary Films
As explored by F. Declich and M. Rodet in their recent article „African Slavery in Documentary Films“ (2020), the historical investigation of transatlantic slavery through the medium of documentary film has become an important aspect of slavery studies over the last decade. But even more generally, one could say that throughout its history the documentary film has been an important medium of the exploration and documentation of relations of asymmetric dependency. An engagement with this history and with contemporary films that continue this legacy promises important contributions to research perspectives at the Bonn Center for Dependency and Slavery Studies. Documentary films are valuable as a tool of public history, but they can also serve to convey embodied knowledge and sensory experience and thus help us investigate, as ethnographic filmmaker David MacDougall has stressed, the „social aesthetics“ of particular circumstances. They enable a sensory ethnography beyond the text that explores social relations in light of aisthetic hierarchies and somatic experiences. The film „A Woman Captured“ (Egy nő fogságban, Hungary 2017, 89 min.), for example, tells the story of Marish, a woman who for ten years has worked in a Hungarian family in what the filmmaker describes as „modern day slavery“. It paints a haunting portrait of the scars that a decade lived in dependency inscribes on a person’s body and face. This project wants to investigate documentary film as a valuable research instrument for dependency studies. In addition, I want to push the Bonn Center for Dependency and Slavery Studies to explore this aspect by screening and discussing particularly relevant films among scholars and with the wider public.Some preliminary thoughts on the project have been published as Hermann 2021c.
Charisma als kulturwissenschaftlicher und interdisziplinärer Schlüsselbegriff
„Charisma“, ein Begriff, der sich als sozial- und kulturwissenschaftliches Konzept auf die Arbeiten Max Webers zurück führen lässt, kann in besonders guter Weise dazu dienen, interdisziplinäre Verknüpfungen zwischen experimenteller Psychologie, Linguistik, Kognitionswissenschaft und den Traditionen der Sozial- und Kulturwissenschaften zu knüpfen. Um dieser These nachzugehen, habe ich seit 2017 gemeinsam mit der Kognitionswissenschaftlerin Prof. Dr. Cordula Vesper (Aarhus) sowie einem größeren interdisziplinären Kreis von Kolleg*innen eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt.
Ziel dieser Forschungsarbeit ist gegenwärtig eine Special Issue der Zeitschrift Religion, Brain, and Behavior zum Thema (verzögert durch die Corona-Pandemie soll die Arbeit daran im Kontext eines Workshops in Leipzig im Jahr 2023 wieder aufgenommen werden).
Durchgeführt wurden im Juli 2017 ein Workshop zur „Cognitive Science of Religion“ (mit C. Vesper, D. Johannsen, S. Schüler) sowie im Sommer 2018 und Sommer 2019 zwei Tagungen (konzipiert mit C. Vesper) am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld (gefördert durch das ZiF und die DFG): „Charismatic Authority: Exploring Religion and Embodied Social Interaction in Cognitive and Cultural Studies“ (31.7–4.8.2018) / „Measuring Charismatic Expression: Towards an Integrated Perspective from Cultural and Cognitive Studies“ (29.7–2.8.2019). Im Zentrum der Veranstaltungen standen Fragen wie: Warum werden bestimmte Menschen als charismatisch angesehen? Was macht sie charismatisch? Wie schaffen und erhalten sie die besondere Rolle in ihrer Gemeinschaft? Können wir diese Eigenschaften mit ausreichender wissenschaftlicher Genauigkeit messen, um nützliche Antworten auf die zugrunde liegenden Mechanismen zu finden? Wie kann der Ausdruck charismatischer Eigenschaften identifiziert, gemessen und experimentell induziert werden?
Im Oktober 2017 wurde ein (später abgelehnter) Antrag „Narrative and Cognitive Patterns of Charismatic Authority: Towards an Understanding and Explanation of Popular Movements in Contemporary Europe“ (VW-Stiftung, Challenges for Europe, mit C. Vesper, D. Johannsen, S. Schüler) eingereicht.
In der Lehre habe ich die Thematik in Seminaren wie „Charisma: Theorie und Empirie eines religionswissenschaftlichen Schlüsselkonzepts“ bearbeitet.
Game Studies: Analog Tabletop Role-Playing Games in the Digital Age
Seit 2019 verfolge ich in Forschung und Lehre Projekte im Kontext der interdisziplinären (analog) games studies mit Fokus auf Tabletop Rollenspiele sowie auf die Digitalisierung dieser Tradition analoger Spiele. Während das 2018 erschienene Handbuch Role-Playing Game Studies: Transmedia Foundations in gewissem Sinne den Stand des Forschungsfelds ‚vor der Digitalisierung‘ zusammenfasst, verweisen neuere Publikationen wie Roleplaying Games in the Digital Age: Essays on Transmedia Storytelling, Tabletop RPGs and Fandom (2021) und Watch Us Roll: Essays on Actual Play and Performance in Tabletop Role-Playing Games (2021) auf die gegenwärtigen Transformationen dieses Feldes populärer Kultur. Insbesondere das über Videokonferenzen vermittelte Spiel, das neben das Spiel in Präsenz am Spieltisch tritt, die Nutzung digitaler Plattformen (sogenannter virtual table tops) sowie die Produktion von Tabletop Rollenspielen als Entertainment in (Streaming) Videos und Podcasts (Critical Role, The Adventure Zone) lassen den tiefgreifenden Wandel erkennen, dem dieses Forschungsfeld gegenwärtig unterworfen ist.
In der Forschung zu diesem Themenfeld konzentriert sich mein eigenes Interesse im Moment auf digitale Charakterbögen (Hermann/Reininghaus 2021, Forthcoming), Online Communities auf Discord (Hermann i.V. a), Religion in der Geschichte und Gegenwart von Tabletop Rollenspielen (Hermann Forthcoming a), postkoloniale Utopien und (Post-)Apokalypsen im Rollenspiel und auf Actual Play Podcasts (Hermann i.V. b).
In der Lehre habe ich Themen aus den game studies in Seminaren wie „Vom Kriegsspielapparat zum Twitch-Stream: Transmediale Erzählkulturen des Tabletop-Rollenspiels in globaler Perspektive“ und „Einführung in die Game Studies“ behandelt.
Eine geplante Forschungsgruppe „Analog Utopias: Games, Communities, and Intellectual Encounters“ wurde im Januar 2022 als Schwerpunktgruppe am Wissenschaftskolleg Berlin vorgeschlagen (und später abgelehnt). Ein Antrag auf eine Umsetzung in anderer Form (z.B. als Gruppe am ZiF Bielefeld) ist in Planung. Gemeinsam mit Prof. Dr. E. Friedman, Prof. Dr. E. Torner, Prof. Dr. E. Bettocchi und Prof. Dr. N. Altice sollen analoge Spiele als Ressourcen für utopisches Denken im digitalen Zeitalter erforscht werden. Analoge Spiele sollen verstanden werden als einzigartiges Mittel, um soziale Beziehungen in schnellen Design-Prozessen zu prototypisieren sowie zu simulieren und ad-hoc Gemeinschaften um intersubjektives Spiel herum zu erschaffen. Innerhalb einer digitalen Gesellschaft wollen wir anhand der Möglichkeiten und Fantasien einer erstarkten analogen Spielsphäre nach Grenzen der Digitalität und utopischen Potentialen des Analogen fragen.
Interfaces, Accessibility, and Disability Studies
Der Bereich Accessibility (Barrierefreiheit) sowie die Thematik der Interface-Studies sind ein innovativer Teilbereich nicht nur der Medienwissenschaft sondern der Kulturwissenschaft allgemein. Technik- und Digitalisierungsforschung verbinden sich hier in besonders interessanter Weise mit anthropologischen Fragen nach den Fähigkeiten des Menschen, nach deren Entwicklung im Verlauf des Lebens sowie nach kulturellen und individuellen Differenzen.
Auch im Bezug auf die religionswissenschaftliche Theoriebildung könnte der Interfacebegriff weiterführend sein, wie ich mit Bezug auf das Konzept der sensational forms (B. Meyer) kurz skizziert habe (Hermann 2022c).
Skizze für ein Graduiertenkolleg „Interfaces: Schnittstellen kultureller Differenz“ (mit PD Dr. C. Ernst und Prof. Dr. O. Ruf)
In interdisziplinärer Zusammenarbeit plane ich mit Kolleg*innen an der Universität Bonn sowie der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der TH Köln ein Verbundprojekt zum Thema „Interfaces: Schnittstellen kultureller Differenz“ (konzipiert gemeinsam mit C. Ernst und O. Ruf). Das gegenwärtig als DFG-Graduiertenkolleg vorgesehene Projekt beruht auf der Idee, in Interfaces den wesentlichen Aushandlungsort für Mensch-/Maschine-Verhältnisse in einer zunehmend globalisierten digitalen Medienkultur zu sehen. Die Aufarbeitung und die Analyse von kultureller Differenz als einer Dimension, welche die Interaktion mit User-Interfaces prägt, stellt kultur- und medienwissenschaftlich ein wichtiges Forschungsdesiderat dar. Insbesondere ist es dabei notwendig, einen medialen und technischen Universalismus mit Vorstellungen kultureller Partikularität in Beziehung zu setzen. Denn Kulturen und kulturelle Differenzen begegnen uns vermehrt als über Interfaces vermittelt. Im Design von Interfaces, das selbst kulturell eingebettet ist, findet notwendig ein Übersetzungsprozess von kulturellen Elementen in eine „explizite Kultur“ (J. Renn) statt. Interfaces sind also immer (auch) Ausdruck explizit gewordener Kulturen. An diese Interfaces lagern sich in der Geschichte ihrer Benutzung selbst wieder (teilweise implizite) performative Kulturen an, die sich als Interfacekulturen erforschen lassen (und somit wieder explizit machen lassen). Das Graduiertenkolleg soll diese Grundüberlegung auf drei Ebenen aufnehmen: 1) im Versuch einer theoretischen Beschreibung dieses Vorgangs und der engen Verknüpfung von Medienkulturwissenschaft und Interface-Studies im Rahmen von Beiträgen zu einer neuen Interfacetheorie; 2) In der historischen und gegenwartsbezogen-medienethnographischen Erforschung von Prozessen des Interfacedesign ; 3) in der medienethnographischen Erforschung von Interfacekulturen. Insbesondere sollen drei Modalitäten des Interface in den Blick genommen werden: Touch-Interfaces, Audio-Interfaces und Graphical Interfaces.Projekt: „Interfacing the Crises: Materializing and Representing Challenges for a Vulnerable Europe“ (with Prof. Dr. J. Stenzel, Dr. S. Priester, Prof. Dr. M. Thiemann, and Prof. Dr. C. Vesper)
The project (submitted to the VW-Stiftung in June 2020 [and eventually rejected]) wants to investigate how the challenges presented by four crises – the financial, refugee, pandemic, and climate crises – are being materialized, represented, and negotiated in public spaces on various levels of the social (direct interaction, movements, organizations, digital platforms, and society). Each of these crises exposes Europe as a vulnerable entity and implies challenges to be addressed that have taken on a high urgency in public discourse. Despite their overwhelming social presence, these crises are often curiously intangible in everyday life. In concentrating on processes of interfacing with these crises – on the sites at which they are made ‚sensible‘ as conjunctures between possible actions and capable actors –, we want to develop innovative solutions for understanding and addressing such challenges for the future of Europe. We address interfaces as those sites at which we perceive and co-produce crises on different levels of the social. Interfaces establish a horizon of possible actions and structure the roles of a variety of social actors. We want to ask: At which interfaces do we interact with the various crises? How are they represented, materialized, and visualized? What objects, collectives, events, media, or symbols are the most prevalent interfaces in a specific crisis? What level(s) of the social emerge as particularly important sites of interfacing? Building on theories from media and cultural studies as well as sociology and cognitive science we want to establish a comparative framework in which interfacing processes with past, current, and future crises can be analyzed and possible solutions can be identified. The subprojects propose to utilize a variety of methodological approaches: discourse and dispositive analysis, ethnographic approaches, media archeology, topic modeling, expert interviews, document analysis, citation network analysis, and lab- and field-based cognitive experimentation combined with theoretical cognitive semiotic analysis. We are convinced that in order to strengthen the viability of the European project, researchers, experts, policy makers, and the public will have to give attention to the viability of current sites of interaction and the development of future crisis interfaces. Our project wants to create new possibilities of thinking about providing functional interfaces to materialize and represent crises on the social levels of direct interaction, movements, organizations, digital platforms, and society.
Digitalität und Digitalisierung von Forschung und Lehre im Kontext der Sozial- und Kulturwissenschaft
Im Themenbereich Digitalität und Digitalisierung, zu dem u.a. Dr. Stefan Priester mit einem Projekt zur „Plattformsoziologie“ beiträgt (vgl. Priester 2021), liegt der Schwerpunkt des Interesses in Lehre und Forschung einerseits auf Formen der analogen und digitalen Zusammenarbeit in den Geisteswissenschaften und andererseits auf einer religions-, kultur- und medienwissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Phänomen „Silicon Valley“.
RE/THINK/WORK MEDIA(3) – Digital and Analog Experiments in Collaboration in Comparative Religion Studies (Projektantrag, eingereicht im Programm Momentum der VW-Stiftung 2020, abgelehnt, alternative Umsetzung im Moment offen)
Geisteswissenschaftliche Zusammenarbeit in Forschung und Lehre besteht in erster Linie darin, in der Interaktion zwischen den Teilnehmenden anhaltende Momente intellektueller Intensität zu schaffen. Durch eine Auseinandersetzung mit den medialen Konstellationen und dem intellektuellen Potential bestehender und zukünftiger kollaborativer Online-Kulturen will RE/THINK/WORK MEDIA3 digitale und analoge Werkzeuge kollaborativer Intensität reflektieren, mit ihnen experimentieren und als Resultat best practices präsentieren. Zu diesem Zweck soll ein Collaborative Humanities Research and Teaching Lab eingerichtet werden. In diesem Labor werden wir mit analogen und digitalen Medien der Zusammenarbeit experimentieren, Forschung zu den Medien der Religion betreiben und die Ergebnisse mit Hilfe innovativer Medien der Wissenschaft kommunizieren. Die experimentelle und praktische Erforschung zukünftiger Formen geisteswissenschaftlicher Zusammenarbeit erfolgt a) durch eine iterative Weiterentwicklung der Form des wissenschaftlichen Retreats (‚being together as a scholarly practice‘, A. Stiegler); und b) durch eine experimentelle Auseinandersetzung mit kollaborativen Online-Kulturen, in der wir deren digitale Werkzeuge, ästhetische Strategien und Formen der Wissensproduktion adaptieren, um Formen der Herstellung intellektueller Intensität in der geisteswissenschaftlichen Forschung und forschungsbasierten Lehre zu überdenken und neu zu erarbeiten.
In der Lehre wurde diese Thematik bisher in Seminaren zu „Theorizing Silicon Valley: Media, Computers, and Communication in the 20th and 21st Century“ (mit S. Priester) und „The Rise of Silicon Valley: Media, Computers, and Counterculture in the 20th and 21st Century“ bearbeitet. Diese Seminare in den Studiengängen North American Studies und Medienwissenschaft zielen darauf, Silicon Valley sowohl als konkreten Ort in den Blick zu nehmen, an dem Politik, Technologie sowie amerikanische Geschichte und Kultur im 20. und 21. Jahrhundert zusammenkommen und eine globale transformative Kraft entfalten, als auch „Silicon Valley“ als Chiffre für ein bestimmtes Verständnis kulturellen, gesellschaftlichen und technischen Fortschritts im 21. Jahrhundert zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf ideologischen und religiösen Einflüssen auf das Silicon Valley, aber auch solche, die in den letzten Jahrzehnten von diesem ausgehen.
Deutungskämpfe um Gesundheit und Krankheit: Schnittstellen zwischen Religions-, Kultur- und Medienwissenschaft und der medizinischen Forschung
Ein weiteres im Aufbau begriffenes Forschungsinteresse an der Professur für Religion und Gesellschaft sind Deutungskämpfe um Gesundheit und Krankheit im Horizont säkularer und religiöser Weltanschauungen. Im Kontext digitaler Öffentlichkeiten nehmen explizite Auseinandersetzungen um diese Themen auf digitalen Plattformen stetig zu. Hier bietet sich, wie in der Corona-Pandemie sichtbar geworden ist, in besonders drängender Weise eine Zusammenarbeit von Kultur- und Sozialwissenschaften mit den Naturwissenschaften sowie der Medizin an.
Wissenspolitik in der Coronapandemie: Schulschließungen und Kinderimpfungen (mit Prof Dr. David Kaldewey)
In der Corona-Krise zeigen sich unter der Oberfläche grober politischer Weichenstellungen (Lockdown vs. Lockerungen; Containment vs. Durchseuchung, etc.) eine Vielzahl von je für sich enorm komplexen „Nebenschauplätzen“ der Pandemiepolitik, an denen sich jeweils eigene Debatten entzünden: z.B. Maskenpflicht, Kapazitätsgrenzen des Gesundheitssystems, Grenzschließungen, Impfpriorisierung oder Schnelltests. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses Projekt aus wissenschaftssoziologischer und medienwissenschaftlicher Perspektive zwei besonders prominenten Debatten: der Frage der Schulschließungen sowie der Frage von Kinderimpfungen gegen Corona. Bei beiden Themen ging es während der Pandemie – trotz verhärteter Fronten – nie darum, dass „die Wissenschaft“ hier eine eindeutige Ansage machen konnte. Vielmehr zogen die meisten Beteiligten mit einigermaßen plausiblen und an wissenschaftliche Erkenntnisse anschließenden Argumenten ins Feld. Im Horizont einer Ko-Existenz multipler Fakten will das Projekt daher wissenschafts- und mediensoziologisch gesellschaftliche Debatten und themenbezogenen Aktivismus rekonstruieren (mit Fokus auf die Plattform Twitter). Dazu sollen neben Datenanalysen auch qualitative Interviews mit Expert*innnen sowie Aktivist*innen auf Twitter geführt werden. Die Professur für Religion und Gesellschafts fokussiert dabei auf das Thema der Kinder-Impfungen, insbesondere auf die Vermittlung von Off-Label Impfungen über die Plattform Twitter.Kartierung der religiös-ideologischen Konfiguration des alternativmedizinischen Feldes in der Region Schwarzwald
Gegenwärtig führe ich Gespräche zum Aufbau einer Kooperation mit Prof. Dr. Jost Steinhäuser (Allgemeinmedizin, Univ. Lübeck) und Prof. Dr. Anne Koch (Religionswissenschaft, Univ. Freiburg) sowie lokalen Ärzten (MEDI-MVZ, Dr. med. Wolfgang C.G. von Meißner) zur Durchführung kleinerer und größerer Projekte zur Versorgungsforschung in der Modellregion „Baiersbronn“ im Schwarzwald. Ziel des Projekts ist es, eine religions- und kulturwissenschaftliche Expertise zur Kartierung der religiös-ideologischen Konfiguration des alternativmedizinischen Feldes in der Region Schwarzwald (mit quantitativen und qualitativen sozialwissenschaftlichen sowie ethnographischen Verfahren) einer allgemeinmedizinischen Perspektive auf die vorhandene medizinische Infrastruktur an die Seite zu stellen. In Bearbeitung sind in diesem Zusammenhang neben einer ersten Kooperation im Rahmen von bereits konzipierten Befragungsstudien eine Antragstellung bei der DFG. Mittelfristig ist eine Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus der Gesundheitsökonomie geplant.
Lehrveranstaltungen
Ich unterrichte in religionswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen zur weltweiten Christentumsgeschichte, Buddhismus mit Schwerpunkt auf Südostasien sowie systematischen Themen wie „Religion und Globalisierung“, „Religion und Gender“, „Religionsgeschichte als Mediengeschichte“. Daneben bin ich in der Lehre in den Studiengängen Medienwissenschaft, Soziologie und Nordamerikastudien mit Veranstaltungen zu all den im Forschungsprofil dargestellten Themen aktiv.
In der akademischen Lehre arbeite ich auf der Basis aktueller hochschuldidaktischer Konzepte und Grundlagen. Dabei lege ich großen Wert auf ein dialogisches Lernklima, in dem ein hoher Grad studentischer Beteiligung nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist. Gleichzeitig war es mir in meinen Lehrveranstaltungen schon früh ein Anliegen, digitale Medien in den akademischen Unterricht einzubinden, um den Studierenden so u.a. neue Formen kollaborativen Arbeitens zu ermöglichen. Im Blick auf die Herausforderungen der Lehre im Kontext der Corona-Pandemie habe ich im Winter 2021 den Band Experimente mit digitaler Lehre: Überlegungen und Modelle jenseits einer Defizitperspektive herausgegeben (Hermann 2021d), in welchem Erfahrungen und Visionen für die digitale Lehre und die Präsenzlehre formuliert werden, ohne diese gegeneinander zu stellen. Einige der dort vorgestellten Ideen zu forschungsorientierter und multiperspektivischer Lehre gehen zurück auf eine bereits 2018 gemeinsam mit dem Rektorat der Universität Bonn organisierten Vortragsreihe „Die Zukunft forschender Lehre an der europäischen Universität: Impulse für eine Lehrstrategie der Universität Bonn“.
Gegenwärtig interessieren mich, insbesondere in Kooperation mit der Religionswissenschaftlerin Petra Tillessen an der Abteilung für Religionsforschung, wie die Potentiale von Planspielen, Rollenspielen und Live Action Online Games (vgl. Hermann/Tillessen 2021; Reininghaus/Hermann 2021) für die universitäre Lehre herausgearbeitet und demonstriert werden können.
Aufgrund meiner Position an einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung habe ich in Bonn seit 2017 in sehr unterschiedliche Studiengänge der Philosophischen Fakultät unterrichtet. Ebenso kooperiere ich eng mit Akteuren jenseits der Universität, so vor allem im Bereich des Dokumentarfilms in Projekten sowie in der Lehre mit der Hochschule für Fernsehen und Film München, dem Bayerischen Rundfunk und insbesondere mit den Dokumentarfilmerinnen Dorothea Grießbach (https://religionen-in-hamburg.blogs.uni-hamburg.de/) sowie Yulia Lokshina (vgl. Hermann/Lokshina 2019).
Erwähnte Veröffentlichungen
Bergunder, M. 2012. „Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft“, Zeitschrift für Religionswissenschaft 19, 3–55.
Hermann, A. i. V. a. „Keepers of Community: The Spaces of Creating and Playing TRPGs Online in the Early 2020s“, Post45 Contemporaries (Blog Post Series).
Hermann, A. i. V. b. „Cozy Mysteries at Your Table and in Your Ears: Brindlewood Bay and the Afterlife of Murder, She Wrote in Contemporary Actual Play TTRPG Podcasts“, Planed article for Analog Game Studies.
Hermann, A. Forthcoming a (im Druck), „Bad and Good Belief? On the Role of Conviction in Religion“, in: A. Finger und M. Wagner (Hrsg.): Bias, Belief, and Conviction in an Age of Fake Facts, London: Routledge (21 Seiten).
Hermann, A. Forthcoming b (eingereicht). „World Society: Upended?“, in L.H. Griffin (Hrsg.): „Crisis“ in the Study of Religion, Sheffield: Equinox (13 Seiten).
Hermann, A. Forthcoming c (eingereicht). „The Other D&D: Religion(s) in Dungeons & Dragons from Deities & Demigods to Today“, in: J. Zagal, M. Carter und P. Sidhu (Hrsg.): D&D at 50: An Edited Collection, Cambridge: MIT Press (20 Seiten).
Hermann, A. / G. Reininghaus. Forthcoming (im Druck), „Digital ,Character Keepers‘ for Analog Games: Analyzing Online Play Aids in the Contemporary Indie TRPG Community“, in: Analog Game Studies (Proceedings „Generation Analog“-Conference, 2021) (20 Seiten).
Hermann, A. 2022a, “Wendung Mohn I: Vielfältige Grundlagen der Theoriebildung und die metatheoretische Debatte in der Religionswissenschaft und Religionsforschung”, in: Klenk, M. / Lokshina, Y. / Hermann, A. (Hrsg.), Setzung – Wendung – Mitschrift: Dokumentation einer Arbeitsform, Bonn: FIW. https://doi.org/10.48565/bonndoc-18.
Hermann, A. 2022b, “Wendung Balsom I: Encountering the Real in the Documentary”, in: Klenk, M. / Lokshina, Y. / Hermann, A. (Hrsg.), Setzung – Wendung – Mitschrift: Dokumentation einer Arbeitsform, Bonn: FIW. https://doi.org/10.48565/bonndoc-18.
Hermann, A. 2022c, “Wendung Ernst I: ,Sensational Forms‘ als ,religiöse Interfaces‘”, in: Klenk, M. / Lokshina, Y. / Hermann, A. (Hrsg.), Setzung – Wendung – Mitschrift: Dokumentation einer Arbeitsform, Bonn: FIW. https://doi.org/10.48565/bonndoc-18.
Hermann, A. 2021a: „European History of Religion, Global History of Religion: On the Expansion of a Gladigowian Concept for the Study of Religion“, in: C. Auffarth, A. Grieser und A. Koch (Hrsg.): Religion in Culture – Culture in Religion: Burkhard Gladigow's Contribution to Shifting Paradigms in the Study of Religion, Tübingen: Tübingen University Press, 237–268.
Hermann, A. 2021b, „Native Christians Writing Back? The Periodicals of the Iglesia Filipina Independiente in the Early Twentieth-Century Philippines”, in: A.W. Jones (Hrsg.): Christian Interculture: Texts and Voices from Colonial and Postcolonial Worlds, University Park: Penn Statue University Press, 189–213.
Hermann, A. 2021c, „Documenting Exploitation in the German Meat Industry: What Does Asymmetrical Dependency Have to Do with Us?“, Dependent 2021/1 (Magazine of the Cluster of Excellency BCDSS).
Hermann, A. 2021d (Hrsg.), Experimente mit digitaler Lehre: Modelle und Überlegungen jenseits einer Defizitperspektive, Bonn: FIW, https://doi.org/10.48565/bonndoc-3.
Hermann, A. / Tillessen, P. 2021, „Spielbeispiel: Von Pop! zu Bücherfreunde! zu KreatYve!“, in: Hermann, A. (Hrsg.) Experimente mit digitaler Lehre: Modelle und Überlegungen jenseits einer Defizitperspektive, Bonn: FIW, https://doi.org/10.48565/bonndoc-3.
Hermann, A. / G. Reininghaus 2021, „Beyond the Character Sheet: ,Character Keepers‘ as Digital Play Aids in the Contemporary Indie TRPG Community“, Japanese Journal of Analog Role-Playing Game Studies 2: 31–50. https://doi.org/10.14989/jarps_2_31.
Hermann, A. / S. Priester 2020: „,Bad Religion‘ on the University Campus: ,Political Correctness‘ and the Future of the Insider/Outsider Problem in the Study of Religion“, in: L. Dorrough Smith, S. Führding und A. Hermann (Hrsg.). Hijacked: A Critical Treatment of the Public Rhetoric of Good and Bad Religion, Sheffield: Equinox, 129–149.
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